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Karow

Am Südrand des Naturschutzgebietes Nossentiner/Schwinzer Heide liegt die Gemeinde Karow.

Wandert man von Alt Schwerin in Richtung Krakow, so kommt man am Aussichtspunkt Moorochse vorbei. Der Holzaussichtsturm war 2001 vollständig niedergebrannt. Jetzt wurde er wieder aufgebaut.

Vom Turm aus lassen sich die Graugänse auf den gesperrten Wiesenflächen gut beobachten.

Auch ein Seeadlerpaar und der Fischadler sind oft zu beobachten.

Der angrenzende Teil des Plauer Sees ist für Boote jeder Art gesperrt.
Kurz hinter dem Aussichtturm befindet sich die kleine uninteresannte Ortschaft Glashütte, deren Name an die Vergangenheit dieser Gegend erinnert. Kurz darauf steht der Karower Meiler.

Hier hat die Naturparkverwaltung Ihren Sitz.

In dem Meiler können Sie die in diesem Gebiet lebenden Tiere und Pflanzen in einer Ausstellung besichtigen. Gerne beantworten die Mitarbeiter des Naturparks hier Ihre Fragen. Der Eintritt frei.



Informationen
Naturparkverwaltung Nossentiner Hütte / Schwinzer Heide

Ziegenhorn 1
19395 Karow
Tel. ( 03 87 38 ) 7 02 92

www.naturpark-nossentiner-schwinzer-heide.de

In Karow zählen die Dorfkirche mit einem spätgotischem Schreinaltar, der Bahnhof mit seinem Wasserturm und ein klassizistisches Schloss von 1788 zu den Sehenswürdigkeiten.


Gleich daneben das große Das Gut Karow das auch sehr sehenswerte Gebäude hat und für den Handel mit Rindern bekannt ist. Hier wird die Agnus Rasse gezüchtet. Auch ein Landschaftspark mit nordamerikanischen Sumpfzypressen ist sehr sehenswert.

Sonst befinden sich hier große zusammenhängende Waldgebiete die zum Wandern einladen.

Der Fahrradweg nach Plau ist in guter Qualität. Auf dem Weg liegt die Schau-Imkerei
Hier können Sie auch gut Kaffee trinken. Auf der anderen Strassenseite lädt ein Restaurant zur Pause ein. Allerdings kann ich nur vor den Bouletten warnen, Feindurchgedrehtes zusammengepresstes Zeug, von so schlechter Qualität, wie sie bei Aldi nicht zu bekommen ist.

Hier liegt auch der Ort "Leisten" mit einem schönen Speicher.

Johann Schlutius Forstverwaltung

Johann Schlutius Forstverwaltung Glashütte bei Karow

Forstverwaltung Glashütte

Unterzeichnet Oberförster 23.Februar 1909
verkauft wurde die Karte 2012 in Argentinien...


Oberförster Karow
Ansichtskarte ohne Datum

Der Jagdleiter Georg Piper grüßt aus Ungarn seinen Bärenjagdfreund Oberförster Carl Johannsen aus Karow und bittet um die Adressen von
Alfred Dengler-Rektor an der Forstakademie Eberswalde;
General Ernst Eberhardt Hell, der im zweiten Weltkrieg in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war und dort zu einer Gruppe von 50 deutschen Generalen gehörte, die den auf den 8. Dezember 1944 datierten Aufruf An Volk und Wehrmacht unterzeichneten, in dem die deutsche Bevölkerung und Armee zur Trennung von der NS-Führung sowie zur Beendigung des Krieges aufgefordert wurden;
sowie Rittmeister Duday, zu dem ich keine Informationen gefunden habe.

Gutsverwaltung Karow


Der Berliner Kaufmann Johann Schlutius erwarb das Rittergut Karow 1898, von Magnus Klockmann, später auch Alt Schwerin.
Mit über 8000 ha Land und Wald gehörte er zu den größten Großgrundbesitzern Deutschlands.
Das Gut lässt er verwalten.
Er stirbt 1910.

Während der in Berlin lebende Herr Schlutius (1926 hat ein H. Schlutius einen Pachtvertrag unterschrieben) mit einem weißen Sportwagen oder einem andern Wagen ab und zu sein Gut besuchte, das er ab 1912 vom Verwalter Gutsoberinspektor Paul Ankersen betreiben ließ, waren die Lebensbedingungen der einfachen Leute eher schlecht.

Ein Deputant erhielt vor dem ersten Weltkrieg etwa 16 Pfennige Lohn pro Tag. Arbeitszeit von 6.00 Uhr bis 20.00 Uhr, im Sommer auch bis zur Dunkelheit.

Und was ein Kuhmädchen dazu sagt können wir auch hören.

1917 fällt Hans Schlutius im ersten Weltkrieg und erhält eine Grabstätte im familieneigenen Mausoleum in Karow.

Am Ende des ersten Weltkrieges, 1918, fällt ein Leutnant Haimo Schlutius erzählt uns ein Gedenkstein für die Gefallenen in Alt Schwerin.
Beinahe hätte die russische Revolution, die den Krieg beendete, dem Mann das Leben gerettet.
Wie wir heute wissen, haben die meisten Überlebenden des ersten Weltkrieges diese Tatsache aber nur mit noch mehr Hass gewürdigt.

Ein Dienstmädchen im Schloß erhielt nach dem ersten Weltkrieg 16 Mark im Monat.

Schon beim anschließenden Kapp - Putsch 1920 spielten die Großgrundbesitzer eine wichtige Rolle.

Sie hatten auf ihren Gütern Waffen gehortet, die gegen die Putschgegner und Teilnehmer am Generalstreiks eingesetzt werden sollten und leiteten Reichswehreinheiten gegen die Teilnehmer.

Die Stadt Waren wurde mit Artillerie beschossen.

Der SPD - Abgeordnete Schmidt sagte 1920 im Mecklenburg-Schwerinischen Landtag:

"Bemerkenswert ist, das Hunderte von Landarbeitern in Mecklenburg verhaftet wurden,... daß die Arbeitgeber in der Landwirtschaft einen schweren Fluch auf sich geladen haben insofern, als sie diese Leute namhaft gemacht haben, damit sie verhaftet wurden ... Landarbeiter sind erschossen worden, und auch da haben die Arbeitgeber mitgewirkt...."



Die Stadt Waren wurde von der Reichswehr während des Generalstreiks mit Artillerie beschossen.

1938 erhielt der Landarbeiter Viktor Glosinski aus Mönchbusch 4,79 RM in Bar und 12,56 RM in Sachbezügen für eine Woche Arbeit bei der Schlutiuschen Gutsverwaltung.
Auch die Forstarbeiter erhielten statt 1,56 RM pro Raummeter (Tarif) nur 90 Pfennige. Den Rest wollte Herr Schlutius mit einem Abonemment des "Niederdeutschen Beobachters" beglichen wissen. 12 Jugendliche stattete er mit HJ Uniformen aus.
Ab 1939 trug Herr Schlutius die Uniform eines Majors, ging aber nicht an die Front. "Ost"-arbeiter und Kriegsgefangene mußten die auf die Schlachtbank des Krieges geführten Landarbeiter auf seinen Gütern ersetzten.

Tatsächlich wurde seit Anfang des 20. Jahrhunderts (als J. Schlutius das Rittergut Karow erwarb) von Parteinen und Organisationen eine Bodenreform verlangt, um das Elend auf dem Land zu beenden.

Dieser alten Forderung konnten sich auch die Nazis nicht entziehen und versprachen Land... im Osten... .

Am 30. April 1945 feierte Frau Schlutius mit Nazioffizieren ihren Geburtstag, bevor die Sowjetarmee die deutschen SS und Arbeitsdiensteinheiten am 1.Mai 1945 zerschlug.

Dann wurde die Familie Schlutius enteignet und Frau Schlutius musste das Gut im November 1945 verlassen.
(Lit.:Uns Hüsung. 700 Jahre Alt Schwerin - Aus der Geschichte eines Dorfes in Mecklenburg. Teil I: Von der slawischen Besiedlung bis 1949. Hrsg. vom Agrarhistorischem Museum Alt-Schwerin — Reetz,Volker)


Der Verwalter des Gutsbesitzers, Gutsoberinspektor Paul Ankersen (geb. 15.10.1878 in Dänemark, †11.08.1945 ), der in Leisten wohnte, wurde am 02.06.1945 festgenommen und am 10.07.1945 zum Tode verurteilt, da er sowjetische Kriegsgefangene systematisch geschlagen und beleidigt hatte, sie 14-15 Stunden täglich arbeiten ließ, sie maßlos ausbeutete und dem Hunger aussetzte.

In neuer Literatur wird behauptet, das Schlutius nur in die NSDAP eingetreten sei, damit er nicht von den Nazis enteignet wird (wieviele Grundbesitzer sind enteignet worden?).
Ob er aus selben Gründen noch versucht hat 1945 in die KPD einzutreten ist nicht bekannt.



Später erhielten die Flüchtlinge aus dem damaligen Westpreussen, landlose und landarme Bauern Land durch die Bodenreform und konnten sich so eine neue Existenz aufbauen.

Nach dem Zusammenbruch der DDR enteignete die Bundesrepublik 60 000 ehemalige Bürger der DDR, die Bodenreformland besaßen, ermöglichte aber "Wiedereinrichtern" den vergünstigten Erwerb ihrer alten Besitzungen.


Offensichtlich konnte die Familie Schlutius ihr Vermögen vor Reparationszahlungen der Allierten in Sicherheit bringen, den heute besitzt Herr Heimo oder Haimo? Schlutius offensichtlich wieder Tausende ha Land und Wald in Karow und Umgebung [(ca. 1000 Kühe "Angust Rind") Gesamtwaldfläche von 1.200 ha. Zum Gut am westlichen Rand der Mecklenburger Seenplatte gehören weiterhin fast 1.000 ha Ackerfläche sowie ca. 400 ha Wiesen und Weiden].

Der heutige Haimo Schlutius ist Mitglied in einem Verein von ehemaligen Großgrundbesitzern, dessen Mitgliedsbedingung ist, das sie Ihre Güter wieder haben und der sich "Aufklärung" zum Ziel setzt.

Deshalb erfahren wir heute wieviel Kriegsgefangene, Zwangs- und "Fremd"-arbeiter zu welchen Löhnen und aus welchen Ländern von Schlutius im zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden und wie diese entschädigt wurden..( ohhh diese Informationen sind noch nicht zu finden? Hmm, wie kann das sein.? Vielleicht mal bei diesem Verein nachfragen!)

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