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Das erste Abenteuer war die Busreise vom Bahnhof in Waren zum Ferienlager Ortkrug. Die Busse "heizten" durch die Landschaft und den Wald.
Trafen Sie im Ferienlager ein, wurden wir mit lauter Musik wie: "Wir haben Ferien...," von Frank Schöbel usw. begrüßt. Die Discoboxen standen im Freien... .
Dann wurde das Gepäck aus den Bussen geholt. Und dann gab erstmal einen deftigen Eintopf, den uns die Küchenfrauen, die alle aus den umliegenden Orten stammten, bereitet hatten.
Dabei hielt der Lagerleiter seine Begrüßungsrede und teilte uns das weitere Tagesprogramm mit.
Nur selten stand am selben Tag baden an.
Nachdem die Bettenordnung durch Schnelligkeit und Kraft und Diplomatie festgelegt war, konnte der Ferienspaß beginnen oder vielmehr schon weitergehen.
Begonnen wurde der Tag mit demWecken.
Hierfür war die "Gruppe vom Dienst" zuständig, deren Tag bereits eine halbe Stunde früher begann.
Anschliessend Waschen, Zähneputzen etc.
Frühstück,
Herstellen der Grundordnung in den Zimmern;
für die Gruppen individuelles Tagesprogramm;
Mittag;
Mittagsruhe;
Herstellen der Ordnung in den Zimmern, zum Zimmerdurchgang mit Bewertung;
Kaffee und Kuchen mit Auswertung des Zimmerdurchgangs und Auszeichnung der
besten 3 Gruppen mit der Ortkrucke in verschiedenen Größen bis zu nächsten Tag
für die Gruppen individuelles Tagesprogramm.
Abendbrot
Hygene
Nachtruhe
Jedes Jahr fand ein Ausflug, eine Tagestour, statt. Ich erinnere mich an eine Fahrt nach Rostock.
Auch an eine lange Wanderung von Ortkrug nach Nossentiner Hütte kann ich mich erinnern. Hier fand ein Fussballtunier der verschiedenen Dörfer statt und natürlich war unsere Erziehermannschaft auch vertreten.
Besuch der Drachenhöhle
Wir waren dort. Am 30.07.1978 nach langer Busreise in die CSSR.
Einer der großen Höhepunkte war jedesmal das Neptunfest. Es wurde von der jeweils größten Gruppe organisiert. Alle Kinder bereiteten sich durch spezielles Schmücken darauf vor.
Neptun kam nur nach rufen mit seinen Häschern von See mit den umgedrehten und speziell geschmückten Kähnen. Auf dem Rücken der Boote stand Neptun oder saß sogar auf einen großen Thron.
Es gab eine Rede von Neptun, die meist übersetzt werden musste(Blablu blablub...). Die gemeinen Häscher hatten es nicht einfach, wenn ein Aufgerufener einfach ganz ruhig sitzenblieb und nicht verraten wurde. Wie üblich musste man von einem Gebräu trinken, dass nach Neptuns Worten durch den Dreck entstanden ist, den der Mensch ins Wasser befördert.
Unvergesslich ist ein Fest, wo ein großer Käfig am Strand aufgebaut wurde, in dem die Gefangenen auf ihre Taufe warten mussten und der dann mit lebenden weissen Mäusen gefüllt wurde.
Jedes Jahr halfen die großen Gruppen ein oder zwei Tage in einem Betrieb der Umgebung. So wurden mehrmals in einer LPG Grassamen in Säcke geschüttet. Das war nicht so tolle Arbeit. Aber auch zur Unkrautbekämpfung und anderer Arbeit wurden die großen Gruppen eingesetzt.
Ich persönlich hatte die Ehre in Nossentiner Hütte einen Tag in einer Bäckerei zu arbeiten. Dort stellten wir den Teig für die "Ortkrucken" her. Es gab dann den nächsten Tag statt Schrippen "Ortkrucken".
In dem Jahr, wo wir in Plauen im Vogtland waren, fand der Einsatz auf einem Erdbeerfeld statt. Auch hier gab es dann 3 Tage leckere Erdbeeren zu den Mahlzeiten.
Irgendwann wurden "Sportspiele" eingeführt. Das waren sportliche Gruppenwettkämpfe bei der die Sportgruppe durch Mitglieder aller Altersklassen zusammengestellt wurden.(siehe Foto unter Aufbau und unter Personen Strand)
Für die größeren Gruppen gab es die Möglichkeit Radtouren zu veranstalten. Zur Verfügung standen Tourenräder und Klappräder.
Mitunter wurden Fahrräder zur Lösung des Transportproblems zum Beispiel bei der Veranstaltung in Nossentiner Hütte genutzt.
Bei einer Radtour an der ich teilnahm, sahen wir bei Linstow ein großes Feuer. Ein Waldbrand!!! Als wir am Rathaus angekommen waren und grade die dort befindliche Verkaufsstelle leerkauften, kam ein Bauer und löste Alarm aus.
Auf dem Dach des Hauses befand sich bis 2003 eine große Sirene. Sofort kamen von allen Höfen Traktoren mit Wassertanks und allem was man zum Löschen von Feuer benutzen konnte. Das hat mich sehr beeindruckt.
Als wir ins Ferienlager zurück wollten, versperrte man uns den Weg. Im Ferienlager stand bereits die freiwillige Feuerwehr und besprühte vorsorglich das Gelände. Die anderen Gruppen waren bereits ins "Schweriner Lager" evakuiert worden. Als wir dort ankamen wurden wir von allen empfangen wie Helden. Man hatte sich große Sorgen um uns gemacht. Einige weinten sogar... .
An einigen Nachmittagen wurde der Speisesaal genutzt um Dinge zu Basteln, die von den Eltern auf einem Solibasar in Berlin erworben werden konnten.
Wir stellten Untersetzer aus Perlen (Plaste) her, die mit Fäden zusammengehalten wurden oder wir brannten mit elektrischen Lötpistolen Muster in Holzbrettchen, die ebenfalls für den Küchengebrauch oder die Frühstückstischdeko gedacht waren.
Die Örtlichkeiten im Naturschutzgebiet Nossentiner/Schwinzer Heide boten es an. Durch seine dünne Besiedlung fanden wir zum Beispiel einen fast 20 cm großen Steinpilz mitten auf einem Waldweg. Der Genuss von Pilzen war im Ferienlager verboten. So wurden die Pilze geputzt und getrocknet... .
Es gab eine Führung durch ein im Wald befindliches Wildgatter. Hier zeigte uns der Revierförster Dietrich unter anderem Dammwild. Auch eine Fanganlage, wo das Wild gefangen und von hier aus in andere Regionen gebracht werden konnte, bekamen wir zu sehen. Das Gelände ist heute immernoch eingezäunt (inzwischen nicht mehr).
Es gab eine Nachtwanderung, die mit einem Alarm begann und als Evakuierung getarnt war. Zum Abschluss gab's ein großes Lagerfeuer. Das einzige, an dass ich mich erinnere. Das lag sicher daran, dass es hier immer sehr warm war und sehr hohe Waldbrandgefahr herrschte.
Die am Ufer liegenden Ruderboote konnten für Gruppen genutzt werden, um über den See zu rudern. Dabei waren die "Großen" meist verdonnert, die "Kleinen" zu fahren. Als ich dann zu den "Großen" zählte, habe ich mich darum gerissen. Besser war jedoch, dass wir auch alleine fahren durften. Ein Ziel war immer die gegenüberliegende Seite. Hier versank eine Insel... .
Jedes Jahr einmal gingen wir ins "Schweriner Lager". Das heißt, wer Glück hatte durfte im Wolga mitfahren. Damit möglichst viele nicht laufen mussten, wurden bis zu 10 Kinder ins Auto gestopft. Das hat allen Spaß gemacht. Im Schweriner Lager angekommen fanden die Fussballtuniere zwischen den verschiedenen Ferienlagern statt. Nicht nur die Jungs stellten hier Mannschaften. Der Höhepunkt waren immer die Spiele der Erzieherinnen und Erzieher. Dabei fielen unsere Mannschaften immer durch längsgestreifte Badeanzüge, wie aus den zwanziger Jahren, auf. Das hat nicht immer geholfen.... .
Jedes Jahr einmal kam auch der Barkas mit dem Kino zu uns ins Ferienlager. Dann wurde der Speisesaal zum Kino umgebaut. Von Gojko immer das aktuellste... . damals gab's Gottseidank noch kein Video.
Tja, das waren auch absolute Höhepunkte. Immer die aktuellsten Hits auf Tonband. Der Discotheker war meist Klaus K., der Lagerleiter.
Bony M., Smokie und mein Hit von Anita Ward "You can ring my bell". Es gab natürlich auch langsame Musikteile für alles was sich gefunden hatte... .
Zwischendurch konnte man sich noch stärken, denn auf der Terrasse vor dem Speisesaal wurde gegrillt.
Unterbrochen wurde die Musik für einen "Stuhltanz". Und dann das lästige "Die Gruppe 1- ... geht jetzt ins Bett." Oder "letzter Titel".
Jedes Jahr gab es ein Souvenir, dass unter anderem von den Erziehern selbst angefertigt wurde. Dabei lief immer die Filmkamera wie auch bei anderen Veranstaltungen. Diese Filme wurden dann immer auf der Abschlussdisco gezeigt.
Jedes Jahr gab es ein Souvenir.
Einmal bekam jeder eine Mütze mit einer Nummer. Der jüngste hatte die Nummer "1" ... .
Ein Jahr gab's dann auch die Ortkrucken. Das muss eine Menge Handarbeit für die Erzieher gewesen sein. Wir haben von der Anfertigung dieser Souvenirs nichts mitbekommen. Erst durch die Filme haben wir davon erfahren. Die Ortkrucken, eine Echsenart die es nur in Ortkrug gab, wurde in drei verschiedenen Größen auch in den folgenden Jahren als Preis im "Zimmerwettbewerb" verliehen.
Regelmäßig hatten wir auch Persönlichkeiten in unserem Ferienlager. So die Schwimmerin Cornelia Ender und der Schwimmer Roland Matthes. Sie berichteten unter anderem von der Olympiade in Mexiko.
Auch Dean Reed hat uns im Ferienlager besucht und uns von Chile erzählt und von anderen Episoden aus seinem Leben.
Auch ein Offizier vom Zoll hat uns mal besucht. Es war der Vater von Katrin K.
Die im Schweriner Ferienlager hatten einen Bademeister, der als Boxkampfrichter in der DDR bekannt war. Ich weiß leider seinen Namen nicht. Aber ich habe von ihm damals eine " Schwimmstufe" nach Prüfung erhalten.
Irgendwann nahmen auch zwei Gruppen polnischer Pfadfinder an unserem Ferienlager teil. Sie kamen aus Biala Podlaska nahe der Grenze zur damaligen Sowjetunion. Auch ich fand hier Freude. Wir schrieben uns noch zwei Jahre.
Nach 22 Jahren hat sich ein Teilnehmer dieser Gruppe gemeldet. Seinen Brief könnt ihr lesen wenn ihr hier klickt.
Wenn der Tag zu Ende war und wir eigentlich Kräfte für den nächsten Tag sammeln sollten, begann die völlige Eigeninitiative. Die Baracke der Erzieher lag genau dem Platz gegenüber. Deshalb wurde immer genau beobachtet, wann die Erzieher im Speisesaal "Versammlung" hatten.
Diese Zeit wurde dann zu einer Massenkissenschlacht im Freien genutzt.
Andere statteten den Mädchen einen Besuch ab.
Ich kann mich noch an meinen ersten Ferienlagerbesuch mit 7 Jahren erinnern, wo beim Anklopfen an das Fenster bei den Mädchen, die Fensterscheibe zerbrach und ich das am nächsten Tag den gefürchteten Verwaltern (die immer böse wurden, weil wir die Hühner jagten) gestehen musste.
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